Themen

Wie hoch ist der Umsatzsteuersatz? Für welche Waren und Dienstleistungen gilt der ermäßigte? Gibt es Umsätze, die steuerfrei sind? Fragen über Fragen. Wir haben die Antworten. Erfahre hier alles, was du als Solo-Selbstständige:r rund um das Thema wissen musst. Denn im Grunde ist die Sache mit der Umsatzsteuer ganz einfach.

Jetzt abspielen

Definition: Was ist Umsatzsteuer?

Die Umsatzsteuer (USt), auch Mehrwertsteuer (MwSt) genannt, wird bis auf wenige Ausnahmen auf alle Konsumabgaben erhoben – und zwar von Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen anbieten. In Deutschland beträgt diese 19 Prozent bzw. 7 Prozent für ausgewählte Waren des Grundbedarfs.

Wo ist die Umsatzsteuer geregelt?

Die Umsatzsteuer ist in Deutschland im Umsatzsteuergesetz (UStG) geregelt – und zwar für alle drei Besteuerungsmaßstäbe:

  1. der reguläre Umsatzsteuersatz von 19 Prozent
  2. der ermäßigte Umsatzsteuersatz von 7 Prozent
  3. steuerfreie Umsätze
Info

Grundsätzlich gilt:

Alle Waren und Leistungen, die weder steuerfrei sind noch unter den ermäßigten Steuersatz fallen, werden in Deutschland mit 19 Prozent besteuert.

Für welche Waren und Leistungen gilt der ermäßigte Umsatzsteuersatz?

Für einige Waren und Dienstleistungen fällt nicht eine Umsatzsteuer von 19 Prozent, sondern von 7 Prozent an. Dieser sogenannte ermäßigte Umsatzsteuersatz soll die Endverbraucher:innen entlasten und wird zum Beispiel bei Folgendem angewandt:

  • bei Büchern und Zeitschriften
  • bei der Mehrzahl an Lebensmitteln
  • bei Kunstgegenständen
  • bei lebenden Tieren
  • bei Übernachtungen
  • bei orthopädischen Hilfsmitteln
  • bei Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen (bis zum 31.12.2022, gem. dem dritten Corona-Steuerhilfegesetz)

Welche Umsätze sind steuerfrei?

In Deutschland gibt es auch Waren und Leistungen, für die keine Umsatzsteuer erhoben wird. Steuerfrei sind grundsätzlich folgende Umsätze:

  • Auslandslieferungen
  • innergemeinschaftliche Lieferungen
  • Seeschifffahrt
  • Luftverkehr
Achtung

Bei inner­gemein­schaftlichen Lieferungen gilt zudem:

Die Lieferung ist nur dann steuerfrei, wenn sie an ein Unternehmen erfolgt, das wiederum die Ware in seinem Land versteuert. Notwendig ist hierbei die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Diese beantragst du in jedem Fall vor Beginn deiner selbstständigen Tätigkeit beim zuständigen Finanzamt.

Verkaufst du Waren oder Dienstleistungen an Privatkund:innen im EU-Ausland? Dann ist One-Stop-Shop (OSS) für dich interessant. In unserem Beitrag zum OSS-Verfahren erfährst du alles Wichtige dazu.

Was bedeutet Vorsteuer?

Die Umsatzsteuer wird auf das Produkt erhoben, das an den oder die Endkund:in geht. Das heißt, dieser bzw. diese zahlt letztendlich die Umsatzsteuer. Erwirbst du als Solo-Selbstständige:r Dienstleistungen bzw. Produkte, die für die Ausführung deiner Arbeit notwendig sind, erhebt der oder Verkäufer:in Umsatzsteuer auf das Produkt oder die Dienstleistung. Da die Umsatzsteuer aber eine Steuer ist, die – wie zuvor angeführt – letztlich die Endkund:innen entrichten, erhältst du diese vom Finanzamt zurück. Weil du hierbei sozusagen in Vorleitung gehst, wird die Umsatzsteuer in diesem Fall Vorsteuer genannt.

Du kannst diese entweder im Rahmen der regelmäßigen Umsatzsteuervoranmeldungen oder mit der Umsatzsteuererklärung dem Finanzamt melden. Dabei wird die Differenz zwischen der Umsatzsteuer, die du dem Finanzamt zahlen musst, und der Vorsteuer, die du vom Finanzamt erhältst, errechnet. Ist der Differenzbetrag positiv, erhältst du eine Rückerstattung auf dein Konto. Ist er negativ, musst du den Betrag dem Finanzamt überweisen. Mehr Infos zu diesem Thema findest du in unserem Artikel zum Thema Vorsteuerabzug.

Beispiel

Du hast eine Rechnung von netto 200 Euro erhalten, auf die 19 Prozent Umsatzsteuer anfällt. Der Betrag beläuft sich also brutto auf 238 Euro. Somit ergibt sich eine Vorsteuer von 38 Euro, die du bei der Umsatzsteuervoranmeldung mit der Umsatzsteuer, die du auf deinen Rechnungen ausgewiesen hast, verrechnen kannst.

Ausnahme Kleinunternehmer:in:

Falls du unter die Kleinunternehmerregelung (nicht mehr als 22.000 Euro Umsatz im Vorjahr und im laufenden Kalenderjahr nicht mehr als 50.000 Euro Umsatz) fällst, bist du umsatzsteuerbefreit. Hier gibt es allerdings auch Ausnahmen, darum erkundige dich am besten bei deinem Finanzamt.

Zusammenfassung

Umsatzsteuer zusammen­gefasst

  • Die Umsatzsteuer ist im Umsatzsteuergesetz (UStG) geregelt.
  • Der reguläre Steuersatz beträgt 19 Prozent, der ermäßigte 7 Prozent.
  • Auslandslieferungen, Seeschifffahrt, Luftverkehr und innergemeinschaftliche Lieferungen sind steuerfreie Umsätze.
  • Die Differenz zwischen Umsatz- und Vorsteuer meldest du regelmäßig mit der Umsatzsteuervoranmeldung beim Finanzamt.
  • Fällst du unter die Kleinunternehmerregelung, bist du von der Umsatzsteuer befreit.
Lust auf mehr? Freue dich auf bereichernde
Inhalte für dein Business.
Lust auf mehr? Freue dich auf bereichernde Inhaltefür dein Business.
Abonniere den lexfree Newsletter
5
Personen gefällt dieser Beitrag.

feel free und stell uns deine Fragen!

Mehr hilfreiche Infos zu diesem Thema – gleich weiterlesen:

Mehr Infos und Inspiration zu diesem Thema – gleich weiterlesen:

Mehr Infos und Inspiration zu diesem Thema – gleich weiterlesen: