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Foto: Lara Jameson (Pexels)

Siegel, Label, Zertifikate: Wie Solo-Selbstständige ihre Nach­haltigkeit unter Beweis stellen können

Nachhaltigkeit ist eine Haltung und nachhaltiges Wirtschaften ein handlungsleitendes Prinzip. Damit aus einer Haltung für Nachhaltigkeit auch Handlungen folgen, müssen Kopf, Herz und Hand an einem Strang ziehen. Der Kopf muss verstehen, warum es wichtig und richtig ist, sich nachhaltiger zu verhalten und zu wirtschaften. Das Herz muss dafür schlagen, einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung leisten zu wollen.

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So kann nachhaltiges Handeln authentisch vermittelt werden

Ohne die Hand – also das Können – verpuffen gut gemeinte Vorsätze. Das gilt auch für Solo-Selbstständige. Nachhaltiges Verhalten und Wirtschaften kann nur dann authentisch gegenüber Dritten vermittelt werden, wenn man selbst nachhaltig handelt. Im persönlichen Austausch mit den Kund:innen kann diese innere Haltung am besten vermittelt werden. Um aber an den Tisch der Kund:innen zu kommen und sich von potenziellen Mitbewerber:innen differenzieren zu können, helfen Nachweise.

Nachhaltigkeit ist mehr als nur eine neue Management­methode

Eine Ursache für den Klimawandel, für soziale Verwerfungen und für die Verknappung natürlicher Ressourcen ist Wachstum – Wirtschaftswachstum. Das bedeutet, dass Unternehmen ihre Geschäftsmodelle und ihre Organisationen grundlegend transformieren müssen. Im Gegensatz zu dem bisherigen Top-Thema Digitalisierung gehen die mit Nachhaltigkeit verbundenen Veränderungen oftmals viel tiefer. In allen Unternehmensbereichen können Nachhaltigkeitsaspekte verankert werden – ausnahmslos. Es braucht wenig Fantasie, um sich vorzustellen, dass Zielkonflikte vorprogrammiert sind. Viele Managementmethoden sind darauf ausgerichtet, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, effizientere und auch nachhaltigere Prozesse und Produkte zu gestalten, um Umsatz und/oder Gewinne zu steigern. Aber stagnierendes oder gar rückläufiges Wachstum, Selbstbegrenzung und Verzicht kommen darin nur selten vor.  

Die Kompetenz­vermutung von Solo-Selbstständigen

Wenn Nachhaltigkeit in Unternehmen Vorrang haben soll, dann suchen Entscheider:innen nach spezifischen Fachleuten, die sie auf ihren Transformationspfaden begleiten. Nicht selten fällt die Wahl dann auf die großen und namhaften Anbieter der jeweiligen Branche. Diese Hürde zu überwinden, ist für Solo-Selbstständige eine Herausforderung. Persönliche Kontakte, Netzwerke, Partnerschaften und schlicht gute Arbeitsleistungen sind deshalb zwingend. Die eigene Kompetenzvermutung kann aber auch durch Nachweise gesteigert werden. Nachweise, die von den Kund:innen anerkannt werden. Hierzu ein kleiner Exkurs in die Welt der Siegel, Label und Zertifikate:

Vertrauens­würdige Siegel, Label und Zertifikate  

Im B2B- und noch viel mehr im B2C-Geschäft spielen aussagefähige, glaubwürdige und Vertrauen schaffende Nachweise für nachhaltigeres Wirtschaften eine immer größere Rolle. Idealerweise werden diese Nachweise durch neutrale, unabhängige und akkreditierte Dritte geprüft, verifiziert und überwacht. Bei genauerer Betrachtung gibt es sehr große Unterschiede. Orientierung für interessierte Verbraucher:innen geben das Umweltbundesamt (Rubrik Tipps/Siegelkunde) und das Portal Siegelklarheit, betrieben von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Mit anderen Worten: Allein ein Siegel, Label oder Zertifikat reichen noch nicht aus, um nachhaltigeres Wirtschaften einer Organisation zu belegen, aber es ist mehr als nichts.

Nachweislich nachhaltig engagiert

Übertragen auf Solo-Selbstständige sind zwei Aspekte von besonderer Bedeutung:

  1. Im Auftragsklärungsprozess ist die Fachkompetenz pro Nachhaltigkeit von Solo-Selbstständigen ein wesentliches Entscheidungskriterium, die in geeigneter Form nachzuweisen ist.  
  2. Das eigene Kompetenzprofil kann durch die nachweislich nachhaltige Geschäftstätigkeit geschärft werden.

@ 1 – Die eigene Fachkompetenz ins Fenster stellen: Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Studium, eine entsprechende Berufswahl und/oder erfolgreich abgeschlossene Kundenprojekte unterstreichen die eigene Kompetenz. Gleiches leisten Zertifikate für Zusatzqualifikationen. Nachfolgend einige beispielhafte Profile, die aktuell in Stellenausschreibungen gefordert werden:  

  • Nachhaltigkeits-/ CSR-Manager:in
  • Energie- und Umweltmanagementbeauftragte:r/ Auditor:in
  • Energieberater:in in Verbindung mit einer technischen Berufsausbildung
  • Öko-Bilanzierungs-/ Footprint-Expert:in  
  • Wirkungsmanager:in
  • Gemeinwohl-Berater:in

@ 2 – Die eigene Geschäftstätigkeit nachhaltiger gestalten: Wie umfassend Solo-Selbstständige Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Geschäftstätigkeit integrieren, ist für Dritte oftmals nicht nachvollziehbar. Solo-Selbstständige können aber – wie alle Unternehmen – freiwillig über ihre Geschäftstätigkeit berichten. Sie können ihre Produkte und Leistungen auf der Basis von Nachhaltigkeitsaspekten begutachten, „labeln“ oder zertifizieren lassen. Zudem kann der durch die eigene Geschäftstätigkeit geleistete Beitrag zur Unterstützung der 17 SDGs, der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, oder zur Klimaneutralität hervorgehoben werden.  

Eine – aus meiner Sicht – sehr anspruchsvolle, wenn nicht sogar die anspruchsvollste Form, die innere Nachhaltigkeit nach außen sichtbar darzustellen, ist die Gemeinwohlbilanz. Mittels der Gemeinwohlbilanz werden unternehmerische wie auch gemeinnützige Tätigkeiten bewertet. Solo-Selbstständige können eine Kompakt-Bilanz nutzen, die (freiwillig) auditiert werden kann und – wenn sie zum Audit eingereicht wurde – anschließend veröffentlicht werden muss.

Fazit

Egal, in welcher Form ein nachhaltigeres Verhalten und Wirtschaften nachgewiesen wird: In jedem Fall ist es ein Prozess im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, der Bewusstsein schafft. Und das ist viel mehr wert als der eigentliche Nachweis.

Zu guter Letzt: Drei häufige Fragen zum Thema Nachhaltigkeit

Welchen Beitrag können Solopreneure für eine nachhaltige Entwicklung leisten?

Solopreneure sollten diverse Nachhaltigkeitsaspekte in ihre eigenen Unternehmensprozesse und -strukturen einfließen lassen, um so einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten zu können. Denn ausnahmslos in jedem Unternehmensbereich – egal wie groß oder klein das Unternehmen ist – können Nachhaltigkeitsaspekte verankert werden.

Welche vertrauenswürdigen Nachhaltigkeitssiegel, -label und -zertifikate gibt es?

Natürlich reichen Siegel oder Zertifikate nicht aus, um das nachhaltige Handeln eines Unternehmens zu belegen. Sie sind aber ein guter Anfang. Informationen über solche Nachhaltigkeitsnachweise geben z. B. das Umweltbundesamt und das Portal Siegelklarheit.

Wie können Solo-Selbstständige ihre Kompetenz beim Thema Nachhaltigkeit beweisen?

Durch Zusatzqualifikationen, erfolgreich abgeschlossene Kundenprojekte oder ein nachhaltig ausgerichtetes Studium können Selbstständige ihre Kompetenz im Bereich Nachhaltigkeit bei Kund:innen unter Beweis stellen.

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