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Foto: Brooke Cagle (Unsplash)

Gemeinsam stark: Was dir eine Mitglied­schaft im Berufs­verband bringt

Telefonkosten, Software-Abos und die Miete im Co-Working-Space: Bei Solo-Selbstständigen können sich die monatlichen Betriebsausgaben ganz schön läppern. Ob es da sinnvoll ist, auch noch Geld für eine Mitgliedschaft in einem Berufsverband auszugeben? Wir haben uns umgeschaut, welche Leistungen diese Vereinigungen bieten.

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Die Vorteile einer Mitgliedschaft in einem Berufsverband auf einen Blick

Die Bezeichnung „Solo-Selbstständige“ suggeriert es bereits: das Einzelkämpfertum. Berufsverbände gleichen die Aspekte, die du in deiner Selbstständigkeit vielleicht als nachteilig erachtest, etwas aus.  

Auch wenn der Service je nach Vereinigung unterschiedlich umfangreich ausfällt, profitieren Mitglieder in der Regel von den folgenden Angeboten:

1. Dein Berufsverband tritt für deine Interessen ein

Du störst dich an bestimmten Rahmenbedingungen in deinem Beruf oder in deiner Arbeit als Freelancer:in? Ob beim Urheberrecht, bei Regelungen zur Scheinselbstständigkeit oder Altersvorsorge: Allein verändern Selbstständige die Spielregeln nicht.  

Als Vertretung für ihre Mitglieder gehört Lobbyarbeit zu den Grundaufgaben von Berufsverbänden. Sie suchen das Gespräch zu politischen Entscheider:innen und machen sich für deine Anliegen stark. Außerdem wirken sie in Gremien von Verwertungsgesellschaften und der Künstlersozialkasse mit. Auch deine Stimme zählt, denn eine hohe Mitgliederzahl verleiht ihnen Gewicht.

2. Du lernst Gleichgesinnte kennen

Falls du manchmal den Kaffee-Plausch mit Kolleg:innen wie einst in der Festanstellung vermisst, könnte eine Mitgliedschaft vorteilhaft sein. Du lernst Menschen kennen, die täglich vor den gleichen Herausforderungen stehen wie du. Beim Netzwerken unter Kolleg:innen generierst du natürlich eher selten neue Aufträge. Wobei: Vielleicht findest du im Verband Kooperationspartner:innen für große Kundenprojekte, die deine Kapazitäten übersteigen. Viele Verbände organisieren auch regionale Treffen, sodass einem realen Kaffee-Plausch nichts im Wege steht. Was du noch tun kannst, um dein Business mithilfe anderer nach vorne zu bringen, erfährst du in unserem Artikel zum Thema "Unterstützung anderer nutzen".

3. Du profitierst von mehr Sichtbarkeit im Netz

Viele Berufsverbände bieten auf ihren Internetseiten ein Verzeichnis an, in das sich Mitglieder eintragen können. Du wirst also leichter von Interessent:innen gefunden. Solche Profile sind gerade dann von Vorteil, wenn du keine eigene Website hast, über die du auf deine Leistungen aufmerksam machst.

4. Die Mitgliedschaft steht für Professionalität

Zugegeben: Nicht alle Berufsverbände selektieren bei der Aufnahme streng. Aber einige schauen genau hin, ob ihre Mitglieder ihrer Tätigkeit hauptberuflich nachgehen und in ihrem Fach eine Ausbildung oder ein Studium absolviert haben. Hast du ein strenges Aufnahmeverfahren erfolgreich gemeistert, wirkt deine Mitgliedschaft nach außen wie ein Qualitätssiegel, das du für dein Marketing nutzen kannst.

5. Du steigerst dein Wissen

Als Selbstständige:r lernst du nie aus. Ob Honorarempfehlungen, Handbücher oder praktische Leitfäden: Viele Verbände helfen ihren Mitgliedern mit praktischen Informationen weiter. Außerdem organisieren sie Seminare und Veranstaltungen oder handeln Rabatte bei Weiterbildungsanbietern aus.  

6. Die Beratung beim Anwalt gibt’s kostenlos

Nicht jeder Verband hat die Mittel, seinen Mitgliedern einen beruflichen Rechtsschutz zu bieten. Viele kooperieren aber mit Anwält:innen, von denen du dich juristisch beraten lassen kannst, und auch mit Steuerbüros. Oft profitierst du von günstigen Versicherungstarifen, die auf deinen Beruf zugeschnitten sind.

Die Kosten für deine Mitgliedschaft

Die Beiträge für eine Mitgliedschaft sind von Verband zu Verband verschieden. Mit einem niedrigen dreistelligen Jahresbetrag solltest du mindestens rechnen. Bei angenommenen 200 Euro pro Jahr wären dies 17 Euro im Monat. Die Kosten kannst du als Betriebsausgabe absetzen.

Lohnt sich der Mitgliedsbeitrag?

Es kommt darauf an, ob der jeweilige Berufsverband wirklich aktiv ist oder du dort nur zahlendes Mitglied bist. Falls er auch Angestellte repräsentiert, solltest du darauf achten, dass er sich ebenso stark für die Interessen seiner selbstständigen Mitglieder engagiert.  

Zudem hängt die Antwort auf diese Frage davon ab, wie häufig du die gebotenen Leistungen in Anspruch nimmst. Rabatte, die du auf Weiterbildungen erhältst, lassen sich leicht gegenrechnen. Wie viel dir Kontakte zu neuen Kolleg:innen wert sind und ob du Honorarempfehlungen nach zehn Jahren als Freelancer:in in deiner Branche noch benötigst, kannst du selbst am besten einschätzen.  

Mit seinen Leistungen unterstützt dich der Verband nicht nur, sondern du ermöglichst ihm erst seine Arbeit. Je mehr Mitglieder, desto umfangreicher kann der Service ausfallen. Und umso stärker ist sein Gewicht gegenüber politischen Entscheider:innen. Die Arbeitslosenversicherung wird nicht dank deines Mitgliedsbeitrags von heute auf morgen reformiert, aber auf lange Sicht kannst du deine persönliche Situation durch eine laute Stimme, die deine Interessen vertritt, eben auch verbessern.

Zu guter Letzt: Drei häufige Fragen zur Mitgliedschaft in einem Berufsverband

Was ist ein Berufsverband?

Ein Berufsverband ist eine Körperschaft des privaten Rechts. Solch ein Verband setzt sich zum Ziel, Interessen von z.B. Selbstständigen zu vertreten und zu fördern.

Welche Gründe sprechen für eine Mitgliedschaft in einem Berufsverband als Solopreneur?

Neben der eigenen Interessensvertretung sprechen weitere Gründe wie z.B. ein Rechts- und Versicherungsschutz, Networking mit anderen Solo-Selbstständigen sowie eine erhöhte Sichtbarkeit im Netz für eine Mitgliedschaft in einem Berufsverband.

Welche Kosten kommen auf Mitglieder eines Berufsverbands zu?

Die Kosten für eine Mitgliedschaft belaufen sich pro Jahr auf einen niedrigen dreistelligen Betrag und variieren von Verband zu Verband. Es besteht die Möglichkeit, die Kosten als Betriebsausgaben abzusetzen.

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