Innerhalb von Stunden sind ihre „Terrabelle Creations“ oft ausverkauft. Welche Botschaft sie damit senden will und warum ihr der persönliche Kontakt zu ihren Kunden auf Instagram wichtig ist? Wir haben mit Isabelle gesprochen.
lexfree: Isabelle, du nennst deine Werke „Terrabelle Creations“. Was steckt dahinter?
Isabelle: Ich bin ja in Frankreich aufgewachsen und war dort schon als Kind kreativ. Ich habe Dinge aus Lehm geschaffen, also der Erde. Und „Erde“ ist auf französisch „la terre“. Und „Belle“ heißt „schön“. Außerdem steckt „Belle“ ja auch ein bisschen in meinem Vornamen. „Terrabelle“ also. Und „Creations“ sind dann eben die Stücke.
lexfree: Du bist mittlerweile eine erfolgreiche Keramikkünstlerin – wie bist du ausgerechnet auf Tassen mit Brüsten gekommen?
Isabelle: Ich hatte irgendwo mal eine Kaffeetasse mit der Aufschrift „Free the nipple" gesehen. Dann hab ich zwei kleine Cappuccino Tassen mit Brüsten getöpfert. Einfach so. Weil ich Lust dazu hatte. Plötzlich wollten dann Bekannte und Freundinnen auch sowas haben. So hab‘ ich mit der Zeit immer mehr solcher Tassen gemacht.
lexfree: Machst du das einfach aus Spaß – oder gibt es dahinter auch eine Botschaft?
Isabelle: Beides. Vor allem geht es mir aber darum, mit meinen Werken ein Statement zu setzen. Ich selbst nenn sie ja „Nippeltassen“. Ganz bewusst. Einfach weil Brustnippel in unserer Gesellschaft irgendwie ein Tabuthema sind. Falls sie mal durchs T-Shirt blitzen, wird das gleich mit Willigkeit der Frau gleichgesetzt. So ein Müll. Ich will Brüste aus ihrem Versteck holen. Und ganz selbstverständlich und natürlich damit umgehen.
lexfree: War dir von Anfang an klar, dass du Erfolg haben würdest? Dass du dir damit ein Geschäft aufbauen kannst?
Isabelle: Ja und nein. Ursprünglich hab ich ja mit Keramikschmuck angefangen. Mit Ohrringen und Ketten. Die „Nippeltassen“ kamen erst später dazu. Und haben dann alles in den Schatten gestellt. (lacht)
lexfree: Und wie fühlt sich das, wenn man als Künstlerin plötzlich auch gefragte Unternehmerin ist?
Isabelle: Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen überfordert. (grinst) Zumindest mit dem ganzen Papierkram und der Buchhaltung. Was mir aber immer mehr Spaß macht, ist über Social Media präsent zu sein und meine Kunst auch dort zu verkaufen. Vor allem natürlich in Zeiten des Lockdowns.
lexfree: Deine wichtigste Plattform ist Instagram. Läuft das gut?
Isabelle: Kann man schon sagen. Sobald ich eine Tasse oder Vase auf Instagram hochlade, ist sie innerhalb von ein paar Stunden weg. Manchmal auch schneller. Das könnte kaum besser laufen.
lexfree: Obwohl man in deinem Shop erstmal gar nicht merkt, dass es ein Shop ist. Sieht eher aus wie eine Art Galerie – ist das Absicht?
Isabelle: Nee, nicht unbedingt. Ich besitze einfach noch keinen „richtigen“ Online-Shop. Noch bin ich unschlüssig, über welches Portal ich den Shop erstellen soll. Und ob überhaupt. Über Instagram läuft es auf jeden Fall gut. Darum lasse ich es erstmal so, wie es momentan ist.
lexfree: Was sind denn die Vorteile bei Instagram?
Isabelle: Ganz klar: der persönliche Bezug. Ich komme mit den Leuten direkt in Kontakt. Was ich superschön finde. Ich krieg immer Feedback, immer eine Rückmeldung, das gefällt mir. Außerdem gibt es auch Leute, die mich über Instagram direkt beauftragen – für Einzelstücke. Das ist was ganz anderes, als alles über einen anonymen Shop abzuwickeln und überhaupt nicht zu wissen, für wen man das eigentlich macht.
lexfree: Das klingt alles toll. Und was sind deine nächsten Schritte für deine Zukunft als Künstlerin? Schon was geplant?
Isabelle: Also auf jeden Fall, auch mal größere Werke zu schaffen. Mal Zeit zu haben für was anderes als Becher und Vasen. Ich will für mich etwas schaffen. Mit genug Raum für einen neuen künstlerischen Prozess.

lexfree: Sehen wir von dir dann vielleicht auch mal eine Ausstellung? Also im echten Leben?
Isabelle: Das wäre tatsächlich etwas super, super Schönes! So eine eigene Ausstellung. (lächelt)
lexfree: Dafür drücken wir dir die Daumen. Und natürlich, dass es mit deinem Geschäft über Instagram weiterhin so gut läuft. Vielen Dank für dieses Gespräch, Isabelle.
Isabelle: Sehr gerne. Und vielen Dank.
Zu guter Letzt: Die wichtigsten Fragen und Antworten aus dem Interview zusammengefasst
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