lexfree: Christian, wir reden über Solo-Selbstständige und Buchhaltung. Genauer: Über die Frage, ob sie das selbst machen können oder Unterstützung brauchen. Wie tief müssen Solo-Selbstständige denn ins Thema Buchhaltung einsteigen?
Christian Steiger: Das Schöne an der heutigen Zeit ist, dass niemand mehr tief einsteigen muss. Denn durch smarte, mobil nutzbare Cloud-Unternehmenslösungen wie lexoffice können die Prozesse der Buchhaltung zu einem hohen Grad automatisiert werden. Diese Anwendungen verfolgen damit ein zentrales Ziel: Komplexe Sachverhalte und Eingaben zu abstrahieren. Alles, was repetitiv ist, was sich wiederholt, wollen diese Buchhaltungsanwendungen für die Anwender:innen lösen. Damit diese sich auf das konzentrieren können, womit sie ihr Geld verdienen. Und dabei gleichzeitig ihr Geschäft nicht aus der Hand geben müssen, indem sie den Überblick über Einnahmen und Ausgaben an Dritte auslagern.
lexfree: Wobei Auslagern der Buchhaltung den Aufwand auf fast null brächte…
Christian Steiger: Eine Bank kann dir sagen, wie der Kontostand ist. Sie weiß aber nichts darüber, was an Ausgaben noch aussteht oder wann wie viel Steuer fällig ist. Auch eine Steuerberatung hat hier begrenzte Möglichkeiten, da sie unter Umständen nicht sehen kann, wie viele Rechnungen noch offen sind und in welcher Höhe. Es fehlt die Gesamtsicht. Hier setzen moderne Cloud-Unternehmenslösungen an. Sie helfen Unternehmer:innen, den Überblick über den aktuellen Stand des Geschäfts zu behalten: Wo stehe ich jetzt gerade? Was kann ich ausgeben? Wie hoch ist mein Gewinn abzüglich aller Kosten? Diese Fragen sollten sich Solo-Selbstständige selbst beantworten können. Unser Ziel bei lexoffice ist es, bald auch sagen zu können, wo unsere Nutzer:innen in der Zukunft stehen werden.
lexfree: Die Anwendungen machen Solo-Selbstständige zu Expert:innen in Unternehmensführung …
Christian Steiger: Das Tolle an der Entwicklung der vergangenen Jahre ist, dass jede:r heute mit minimalem Aufwand in der Lage ist, den Überblick zu gewinnen und zu behalten. Ohne Expert:in sein zu müssen. Früher gab es auch Software, die aber nur Spezialist:innen verstanden haben und anwenden konnten. Als Solo-Selbstständige:r warst du quasi gezwungen, dir Unterstützung von außen zu holen. Das gilt heute nicht mehr. Als ich mit dem Programmieren angefangen habe, gab es den furchtbaren Begriff des „DAU“, des „Dümmsten Anzunehmenden User“. Und die Branche hat endlich verstanden, dass es nur ein:e Dumme:n gibt – sie selbst, wenn sie es nicht schafft, Anwendungen zu entwickeln, die jede:r ohne Schwierigkeit nutzen kann. Mittlerweile ist die intuitive Nutzung für die allermeisten Anbieter das Ziel. Und deswegen haben wir heute das Büro in der Hosentasche: Alle wichtigen Apps und Daten sind auf dem Smartphone immer dabei. Du hast jederzeit und von überall Zugriff auf alles, was du brauchst, um ein erfolgreiches Unternehmen zu führen.
lexfree: Du plädierst also dafür, dass Solo-Selbstständige die Buchhaltung nicht an Dritte delegieren?
Christian Steiger: Es geht im Kern ja nicht um die Buchhaltung, sondern um die Steuerung des eigenen Geschäfts. Und das würde ich niemals versuchen, aus der eigenen Hand zu geben. Denn mein Unternehmen kann niemand für mich führen, deshalb bin ich schließlich Unternehmer:in. Aber natürlich ist es mehr als sinnvoll, bei bestimmten Themen auf externe Expertise zu setzen. Im Fokus steht dabei heute insbesondere eine fundierte Beratungsleistung. Die klassische Abwicklung von Buchhaltungsprozessen übernehmen moderne Softwareprogramme, dafür müssen Selbstständige ihre:n Steuerberater:in kaum noch zu Rate ziehen. Diese können ihren Mandanten aber wichtige Erkenntnisse aus den Zahlen ziehen und so zu sinnvollen Umstrukturierungen und Einsparpotenzialen fundiert beraten. Es geht also darum, mit modernen Unternehmenslösungen ein offenes Ökosystem zu schaffen, das Selbstständigen eine möglichst breite Anwendungsvielfalt gewährleistet – mit ihren Kunden und Kundinnen, ihrer Bank, ihrer Steuerkanzlei.
lexfree: Worauf kommt es bei Buchhaltungsprogrammen an? Was muss jedes mindestens mitbringen?
Christian Steiger: In erster Linie muss jede Anwendung alle rechtlichen Vorgaben berücksichtigen und sicherstellen, dass hierbei keine Fehler passieren. Die Software muss also nicht nur GoBD-konform sein, sondern gewährleisten, dass alles ordnungsgemäß archiviert und dokumentiert wird. Genauso wichtig ist, dass Selbstständige jederzeit mobil Zugriff auf ihre Daten haben. Und das sicher, ohne Angst vor Datenverlust oder Datenschutzverstößen haben zu müssen. Im Kern sollte die Software für Solo-Selbstständige also der Ort sein, an dem alles zusammenfließt. Und damit weitaus mehr als eine reine Buchhaltungssoftware. Es geht darum, Angebote zu formulieren, Rechnungen zu schreiben, Ausgaben und Investitionen zu tätigen, eben das eigene Unternehmen zu führen. Und das müssen Solo-Selbstständige allein machen. Deshalb sollen moderne Buchhaltungslösungen ihnen den Berufsalltag erleichtern.

Zu guter Letzt: Die wichtigsten Fragen und Antworten aus dem Interview zusammengefasst
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