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Das Internet bietet ideale Möglichkeiten, um Produkte zu verkaufen. Neben dem eigenen Online-Shop kannst du deine Ware über Amazon vertreiben. Gerade für dich als Solo-Selbstständige:n ist es lukrativ, auf Amazon zu verkaufen. Der folgende Leitfaden erklärt, welche Punkte du beachten musst, um dabei erfolgreich zu sein.

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Auf Amazon verkaufen: Mit dieser Anleitung machst du Umsatz

Das Grundprinzip, wenn du auf Amazon verkaufen willst, ist folgendes: Dritthändler nutzen Amazon als digitalen Marktplatz, um ihre Produkte zu präsentieren und zum Verkauf anzubieten. Du kannst hier auch Selbstgemachtes verkaufen.

Bevor du erfolgreich auf Amazon verkaufst, solltest du Schritt für Schritt einige strategische Überlegungen anstellen. Frage dich:

Frage
Thema
To do
1. Was?
Kategorie
Welche Produkte willst du auf Amazon verkaufen?
2. Womit?
Budget
Wie viel kostet es, bei Amazon zu verkaufen?
3. Worüber?
Verkäuferkonto
Wer veranlasst den Vertrieb über Amazon?

1. Klassifiziere deine Produkte

In einem ersten Schritt geht es darum, die eigene Ware zu klassifizieren. Damit Kund:innen Produkte gezielt finden, ist der Marketplace von Amazon in Kategorien eingeteilt:

  • Es gibt 20 offene Verkaufskategorien, die für jeden zugänglich sind. Diese sind für Händler:innen gedacht, die auf Amazon verkaufen, ohne ein Gewerbe zu besitzen.
  • Zudem gibt es 10 überwachte Kategorien für gewerbsmäßige Seller:innen. Willst du innerhalb dieser Kategorien auf Amazon verkaufen, ist ein Gewerbe und die Zustimmung von Amazon erforderlich. Die Plattform prüft, ob du die notwendigen Kriterien erfüllst.

2. Erstelle den passenden Verkaufsplan

Nachdem du dich für eine Produktkategorie entschieden hast, geht es um den passenden Verkaufsplan. Auf Amazon zu verkaufen, ist mit Kosten verbunden: Damit du die Verkaufsplattform nutzen kannst, verlangt Amazon Verkäufergebühren. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten, die wir dir im Folgenden vorstellen.

Verkaufsplan A: Die offene Variante

Du zahlst im Rahmen dieses Basiskontos 0,99 Euro für jeden verkauften Artikel. Dieses Basiskonto ist ideal für dich, wenn du maximal 40 Artikel im Monat verkaufst. So hältst du die Verkaufskosten vergleichsweise gering.

Verkaufsplan B: Die professionelle Variante

Für 39€ im Monat kannst du beliebig viele Produkte verkaufen. Diese Option ist an Interessent:innen gerichtet, die gewerblich auf Amazon verkaufen wollen. Bei diesem Paket übernimmst du als Verkäufer:in einige Aufgaben selbst:

  • Du legst den Verkaufspreis fest.
  • Du kümmerst dich um die Aufbewahrung deiner Produkte.
  • Du hast den Lagerbestand selbst in der Hand.
  • Du regelst Bestellungen, Retouren und Rückerstattungen.
  • Du koordinierst den Versand selbst.
Tipp

Welcher Verkaufsplan ist für dich am besten?

Ob die offene oder professionelle Variante für dich rentabler ist, hängt von deinem Angebot ab. Bei wenigen Produkten ist die offene Variante ratsam. Doch gerade bei häufigen Verkäufen sparst du mit der professionellen Variante. Besonders dann, wenn du eine große Bandbreite an Produkten bietest. Für beide Arten gilt jedoch: Beim Listing von Produkten auf Amazon fallen für dich keine zusätzlichen Kosten an.

3. Lege ein Verkäuferkonto an

Der dritte Schritt besteht darin, ein Verkäuferkonto einzurichten, damit du Sachen auf Amazon verkaufen kannst. Die Kontoerstellung an sich kostet gar kein Geld. Wie bei jeder Kontoerstellung musst du einige Daten und Informationen hinterlegen:

  • Angaben zu deiner Person inklusive Personalausweis
  • Fakten zu deinem Unternehmen (z.B. Anschrift, Handelsregistereintragung, Umsatzsteuer-ID)
  • Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
  • Bankverbindung für Transaktionen
  • Eine belastbare Kreditkarte als Zahlungsmethode
  • Zahlungsart

Verkaufen auf Amazon kannst du nur, wenn du eine gültige Kreditkarte besitzt!

4. Produktinformationen listen

Abschließend musst du deine Produkte listen. Für neue Ware musst du hierfür eine globale Artikelnummer beantragen (GTIN = Global Trade Item Number). Dazu zählen:

  • UPC (Universal Product Code)
  • ISBN (Internationale Standardbuchnummer)
  • EAN (European Article Number)

Diese Barcodes kannst du bei diversen Anbietern beantragen. Amazon setzt sie voraus, um Produkte effizient zu identifizieren. Besteht bereits eine solche Artikelnummer für dein Artikel, kannst du sie direkt bei Amazon eintragen.

Damit Kund:innen genau das finden, was sie brauchen, solltest du genügend Informationen über deine Ware auf die Produktdetailseite packen:

Aussagekräftiger Titel mit maximal 200 Zeichen

Bilder in guter Qualität wirken vertrauenswürdig und professionell, ziele auf 500 x 500 Pixel oder 1.000 x 1.000 Pixel

Liste Variationen auf, falls es dein Produkt in verschiedenen Farben, Größen, Sorten usw. gibt

• Hebe in Stichpunkten die Kerneigenschaften deines Produkts hervor

• Füge zudem noch eine etwas längere Beschreibung hinzu, was dein Produkt auszeichnet. Optimiere den Text auf Keywords – auch auf Amazon ist SEO wichtig

Tipp

Größere Verkaufsreichweite mit Shopify

Um den Vertrieb deiner Produkte auszuweiten und so deinen Umsatz zu steigern, besteht die Möglichkeit, mit Shopify auf Amazon zu verkaufen. Wenn du alle notwendigen Schritte zur Anmeldung durchgeführt hast und Amazon dein Konto freigibt, kannst du dein Verkäuferkonto mit deinem Shopify-Account verlinken.

Das musst du zu Seller Central wissen

In der Amazon-Branche bezeichnet man den regulären Online-Marktplatz als Seller Central. Amazon ist also zentraler Dreh- und Angelpunkt, an dem sich Käufer:innen und Verkäufer:innen treffen. Übernimmst du in Eigenregie Lagerung und Versand, bezeichnet man die Methode als FBM (Fulfilled by Merchant). Wenn du jedoch viele Artikel auf Amazon verkaufen willst, lässt sich das Basiskonto mit der Funktion FBA (Fullfilled by Amazon) erweitern.

Um dieses Tool zu nutzen, müssen Interessent:innen weitere Gebühren bezahlen, Amazon übernimmt dafür jedoch einige Aufgaben:

  1. Du übergibst deine Ware an Amazon. Der Konzern kümmert sich um die Lagerung.
  2. Wählen Kund:innen deine Produkte aus, ist Amazon für den Versand zuständig.

Aus Punkt 2 ergeben sich einige Vorteile:

  • kürzere Versandzeiten: Kund:innen erhalten die Ware schneller.
  • Du musst dich nicht zusätzlich um die Verpackung deiner Produkte kümmern.
  • Falls mit dem Versand etwas schief geht oder sich dieser verzögert, trägt Amazon die Verantwortung.
  • Amazon regelt Rücksendungen oder Reklamationen.

Das musst du zu Vendor Central wissen

Bei dem Konzept Vendor Central handelt es sich um eine erweiterte Funktion. In dieses Konzept können Händler:innen nur dann einsteigen, wenn sie direkt von Amazon eine Einladung erhalten. Dieses Angebot bekommen primär große Unternehmen mit bekannten Marken. Hersteller:innen fungieren dann als direkte Lieferant:innen für Amazon und beliefern den Großkonzern zu regelmäßigen Terminen.  Durch den An- und Verkauf gehen die Produkte der Hersteller:innen in den Besitz von Amazon über. Folglich ist Amazon vollständig für Lagerung, Vertrieb und Versand zuständig.

Tipp

Welche Versandoption ist für mich sinnvoll?

Ob du Produkte lieber selbstständig versenden lässt oder die Aufgabe Amazon übergibst, ist abhängig von der Anzahl der verkauften Artikel sowie deiner persönlichen Präferenzen. Kannst du den Lagerbestand selbst verwalten, sparst du dir einerseits Kosten, andererseits musst du die Produkte auch selbst an Kund:innen versenden. Der Versand durch Amazon ist zwar teurer, doch lohnt sich dieser Service gerade dann, wenn du einen großen Lagerbestand hast und dein Angebot häufig verkaufen kannst.

Was für Gebühren entstehen, wenn du bei Amazon verkaufst?

Deine tatsächlichen Verkaufsgebühren sind abhängig von deinem Verkaufstarif und der Anzahl der verkauften Ware. Entsprechend fallen diverse Gebühren an:

  • Verkaufsgebühren: Für jeden Artikel erhebt Amazon eine prozentuale Gebühr abhängig vom Verkaufspreis. Der Prozentsatz variiert je nach Kategorie.
  • Abonnementgebühren: Abhängig von deinem Verkaufsplan zahlst du bei einem Basiskonto 0,99 Euro pro verkauftem Artikel, während du beim Professionell-Tarif eine monatliche Gebühr von 39 Euro zahlst.
  • Versandgebühren: Die Kosten für den Versand sind abhängig von der Produktkategorie und dem von dir ausgewählten Versand-Anbieter. Zusätzliche Gebühren fallen an, wenn Amazon den gesamten Versand samt Lagerung und Retoure übernimmt.

Kundenzufriedenheit und Kundenorientierung

Willst du langfristig erfolgreich auf Amazon verkaufen, solltest du dich neben guter Ware auch um ein gutes Ranking auf der Verkaufsplattform kümmern. Das gelingt dir, wenn du beim Verkauf deiner Ware für einen schnellen und zuverlässigen Service garantierst.

  • Präsentiere ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Sorge für eine zügige und pünktliche Lieferung. Arbeite hierfür am besten mit verschiedenen Lieferdiensten und Paketzustellern zusammen. Eine versandkostenfreie Bestellung ist ein weiterer Pluspunkt.
  • Stelle eine schnelle und problemlose Reklamation oder Rückerstattung sicher.
  • Gewährleiste die oben genannten 3 Faktoren, damit du (hoffentlich) gute Beurteilungen deiner Kund:innen erhältst. Gut bewertete Verkäufer:innen erwerben im Amazon-Ranking einen besseren Platz.
  • Beschreibe deine Angebote mit Produkttexten so konkret und ansprechend wie möglich, damit Käufer:innen sich genau vorstellen können, was sie bestellen und von deiner Ware überzeugt sind. Damit deine Erzeugnisse auf Amazon auf der ersten Seite gelistet sind, solltest du suchmaschinenoptimierte Texte verfassen. Je besser deine Produkttexte auf das Suchverhalten der Nutzer:innen angepasst ist, desto besser wird deine Ware im Ranking platziert.
Tipp

Auch die Konkurrenz verkauft auf Amazon

Wenn du Produkte auf Amazon verkaufen willst, ist eine der größten Herausforderungen, dich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Beachte, dass du deine Ware zu einem angemessenen Preis anbietest. Dieser sollte einerseits für deine Kund:innen attraktiv sein, andererseits muss er all deine Kosten decken. Führe daher im Vorfeld eine umfassende Preiskalkulation durch, um den passenden Preis zu ermitteln.

5 Tipps, um erfolgreich auf Amazon zu verkaufen

  1. Zwar kümmert sich Amazon um diverse Aspekte, doch letztlich musst du dich selbst um deinen Absatz kümmern. Generiere Traffic durch Werbung, bleib stets up-to-date und einfach erreichbar und überzeuge mit hilfreichem Kundenservice.
  2. Bemühe dich besonders um gute Kundenbewertungen. Trete mit Kund:innen in Kontakt, wenn sie negative Bewertungen hinterlassen, und erstatte bei Retouren so schnell wie möglich das Geld zurück. Ausgezeichnete Bewertungen wecken nicht nur das Vertrauen, sondern führen zu besseren Rankings bei der Amazon-Suche.
  3. Pflege ebenso deine Produktdetailseiten. Hochwertige Bilder und selbstgeschriebene Texte überzeugen – sind sie auf gewisse Keywords optimiert, kannst du potentiell die Sichtbarkeit deiner Artikel zusätzlich erhöhen!
  4. Wenn externe Werbung nicht ausreicht, kannst du mit Amazon-Werbung deine Marketing-Maßnahmen verstärken. Richte dich ganz klar an deine Zielgruppe und erhalte exklusiven Zugriff auf Suchdaten.
  5. Sobald du eine größere Zahl an Produkten verkaufst, ist der nächste logische Schritt, dass du dich als professioneller Verkäufer registrierst. So sparst du dir Zeit und kannst mit FBA die Verkaufsvorgänge automatisieren.

Häufig gestellte Fragen rund um den Verkauf auf Amazon

Kann man Amazon-Produkte auf eBay verkaufen?

Grundsätzlich ist es möglich, Produkte, die du auf Amazon verkaufst, auch über eBay anzubieten. Im umgekehrten Fall ist es jedoch schwieriger. Das ursprüngliche Prinzip von eBay funktioniert wie eine Auktion. Häufig verkaufen Leute Gegenstände auf eBay, die bereits gebraucht oder getragen sind. Du kannst inzwischen auf dieser Plattform entweder gebrauchte oder auch neue Artikel verkaufen. Etwas eingeschränkter verhält es sich bei Amazon. Amazon konzentriert sich verstärkt auf den Verkauf von neuer Ware. Es besteht zwar die Möglichkeit, gebrauchte Gegenstände zu verkaufen. Dies ist jedoch nur in ausgewählten Kategorien möglich und wird von den Amazon-Betreibern genau überprüft.

Warum lohnt es sich, auf Amazon zu verkaufen?

Ein Vorteil besteht darin, dass Amazon bereits mehrere Millionen Kund:innen hat, die regelmäßig Produkte auf der Plattform kaufen. Deren Vertrauen zur Plattform überträgt sich auf dich als Retailer, was dir und deinem Umsatz zugute kommt. Du hast also von Anfang an Zugriff auf eine riesige Anzahl an potenziellen Neukund:innen, ohne dass du teure Marketingaktionen durchführen musst. Über den Zahlungsprozess musst du dir auch keine Gedanken machen, denn er läuft über Amazon. Außerdem starten immer mehr Käufer:innen ihre Suche direkt auf der Amazon-Plattform und nicht in den Suchmaschinen. Dein eigener Onlineshop kann so gar nicht gefunden werden. Umso wichtiger ist es da, auf Amazon vertreten zu sein. Damit du bei Amazon schnell gefunden wirst, solltest du dein Amazon-Ranking zu optimieren.

Was ist Amazon FBA?

FBA steht für Fulfilment by Amazon. Wenn du diesen Service nutzt, übernimmt Amazon die Lagerung deiner Produkte sowie die Kommissionierung, die Verpackung und den Versand deiner Bestellungen. Natürlich musst du für diese Leistungen Gebühren zahlen, dafür hast du keinen Stress mit diesen Aufgaben und kannst dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren.

Zusammenfassung

Auf Amazon verkaufen zusammengefasst

  • Auf Amazon zu verkaufen ist für dich als Solo-Selbstständige:n eine ideale Möglichkeit, um Produkte zu vermarkten.
  • Eine wichtige Aufgabe besteht darin, dein Verkäuferkonto zu erstellen.
  • Das grundlegende Verkaufsprinzip auf Amazon nennt sich Seller Central. Du bietest Ware auf Amazon an, musst dich aber selbst um das Drumherum kümmern.
  • Du kannst das Seller Central auch mit der FBA-Funktion erweitern. In diesem Fall bist du Warenverkäufer:in, aber Amazon kümmert sich um anfallende Aufgaben wie Versand, Retouren usw.
  • Große Markenhersteller nimmt Amazon in sein Vendor Central Programm auf. Diese sind dann direkte Lieferanten für Amazon.
  • Je besser du dich um dein Ranking kümmerst, desto höher ist die Chance, dass deine Produkte ganz vorne auf Amazon präsentiert werden.
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